Elf Jahre ist es her, seit dem die kleine Alice in Chefdesigner American McGee’s Alice (damals nur für den PC) der bösen Herzkönigin - und damit ihrer eigenen finsteren Seite - den Garaus gemacht hat. Mit ihrer Heilung durfte sie die Rutledge-Nervenheilanstalt verlassen und fortan ein ganz normales Leben führen. Ganz normal? Nicht ganz, denn langsam kehrt in Alice: Madness Returns der Wahnsinn in Alices Geist zurück und zwingt sie, noch mal das Wunderland aufzusuchen und erneut für ihre geistige Gesundheit zu kämpfen und Erinnerungssplitter in Form von Dialog- und Filmschnipseln aufzusammeln.

Kürzlich veröffentlichten EA und Spicy Horse Games eine neue Serie von Screenshots und ein neues Video zu Alice Madness Returns: American McGee’s Alice 2. Das Spiel bietet sowohl gruselige als auch faszinierende Optik und gibt Spielern die Chance, eine dunklere Version des geliebten Charakter aus Lewis Carroll's Klassiker Alice's Adventures in Wonderland zu spielen.

Mehr Gameplay zu Alice Madness Returns von der GDC 2011  Alice Madness Returns

Auf der Game Developers Conference in San Francisco konnte man einen kurzen Level von Alice: Madness Returns anspielen. Augenfällig war der irre Grafikstil des Spiels. Zwar ist die Farbpalette kunterbunt, trotzdem wirkt die Optik düster und makaber. Das Demo-Level Queensland taucht allerdings erst recht spät in der Geschichte auf, für den Einstieg versprechen die Entwickler deutlich heiterere Bilder. Auch Alice selbst ist nicht mehr das kleine Mädchen im blauen Kleidchen, das es einmal war. Der Spieler begibt sich als eine junge Frau im dunkelroten Kleid in das Wunderland, die sich mit allerlei Waffen zu wehren weiß.

Alice: Madness Returns ist ein Action-Adventure mit Kämpfen, Hüpfpassagen und einfachen Puzzles. Letztere werden sich oft um den richtigen Einsatz der Schrumpfblumen drehen. Die verändern Alice’s Größe und eröffnen so zum Beispiel neue Wege. Außerdem dienen sie als Währung für Waffen-Upgrades.

Als Waffen hat Alice vier zur Verfügung, die sie allesamt aus der realen Welt mit ins Wunderland genommen hat. Aus ihrem Realo-Küchenmesser wurde beim Übertritt ein magisches Schwert, aus einer Pfeffermühle eine Minigun. Die Teekanne verschießt explosive Tropfen, und mit dem Schaukelpferd haut Alice zu wie mit einer Keule. Upgrades erhöhen Attribute wie den angerichteten Schaden oder die Munitionskapazität.

Im Demo-Level hüpfte man erst mal über eine Reihe von Plattformen, um eine Schlucht zu überwinden. Als man dabei mit der Teekanne auf eine verdächtig aussehende Stelle in der Wand feuerte, sprengte man eine Flasche frei – einer der vielen Gegenstände, die man in Alice: Madness Returns sammeln kann. Auf der anderen Seite des Abgrunds ging es endlich in den Kampf, fies aussehende Totenkopf-Karten der Herzkönigin stellten sich einem in den Weg. Alice kann nicht nur mit ihren Waffen austeilen, sondern auch mit ihrem Regenschirm blocken, den sie blitzschnell aufspannt. Auch Ausweichen ist möglich, dann wechselt sie in einem wunderschönen Wirbelwind aus blauen Schmetterlingen blitzschnell die Position. Witzig: Ein Aufziehhase kann platziert werden um Gegner anzulocken. Praktischerweise kann man diesen jederzeit explodieren lassen und so die vom Spielzeug verzauberten Feinde in den Tod reißen.

Laut den Entwicklern soll es im fertigen Spiel so sein, dass man für jeden Gegner die passende Waffe findet. Doch egal ob Teekanne oder Küchenmesser, die durchaus furchteinflößend aussehenden Gegner fallen reihenweise. Gut so, denn so kam man leichter an das erste Erinnerungsfragment. Eine Stimme erzählt, dass Alice gerne Kuchen mag.

Im nächsten Abschnitt wird es grob: Der Scharfrichter der Herzkönigin macht Jagd auf Alice, die panisch in einen Gang des Heckenlabyrinths flieht. Die Heldin läuft auf die Kamera zu, hinter ihr der sensenschwingende Bösewicht. Der Schluss der Sequenz ist überraschend: Am Ende des Korridors steht ein Kuchen mit der Aufschrift »Iss mich«. Gesagt, gemampft. Die wundersame Wirkung des Backwerks: Alice wird plötzlich riesengroß und stampft den vor Angst zitternden Scharfrichter einfach (und ziemlich blutig) ein - Ende des Demolevels - irres Grafikdesign & coole Heldin.