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Metro: Last Light - Düstere Endzeit-Action in Moskau
Die Macher des Actionspiels „Metro" feilen an ihrem Baby und nehmen sich die Schwächen des Vorgängers vor. Der erste Ausflug in die renovierten Moskauer U-Bahntunnel. Zuerst eine Absage an alle Fans der Romane von Dmitry Glukhovsky: „Metro – Last Light" erzählt eine eigene Geschichte, die mit dem Buch „Metro 2034" nichts zu tun hat. Die Entwickler entschlossen sich nach eigenen Aussagen dazu, weil die Handlung im zweiten Teil der „Metro"-Saga spielerisch nur schwer umzusetzen sei.
In der Eigenkreation der ukrainischen Spieleschmiede 4A Games findet sich Artyom, der Held des ersten Teils, zwischen politischen Fronten wieder. Die Ultra-Nationalisten sind auf dem Vormarsch und wollen die Gunst der Stunde nutzen, um sich als Machthaber des postapokalyptischen Moskau zu etablieren.
Dezentes Vorgehen ist auch im neuen „Metro"-Teil wieder ein Spielelement. So drehen Sie in einer Passage das Licht ab, schleichen sich im Schutz der Dunkelheit an Ihre Widersacher heran und erledigen diese mit dem Messer. In einer anderen Szene wagen Artyom und ein Kamerad die Flucht nach vorn und bewegen sich maskiert durch eine Kundgebung der Ultra-Nationalisten.
Mit Hunderten Rechtsradikalen im Rücken, aber dem Redner genau vor Kimme und Korn starten die beiden einen Attentatsversuch und flüchten dann in die Tiefe der russischen Metro. Zu schade, dass es sich bei der packenden Szene um eine Zwischensequenz mit Reaktionstests (sogenannten Quick-Time-Events) handelt.
Schon „Metro 2033" nutzte die grafischen Möglichkeiten von DirectX 11 ausgiebig; mit „Last Light" legen die Entwickler noch eine Schippe drauf. Kleinigkeiten wie Spiegelungen auf Waffenvisieren oder den frenetisch tanzenden roten Punkt des Lasermarkierers berechnet die Grafikroutine in Echtzeit und lässt damit die Herzen detailverliebter Spieler höher schlagen. Im Großen rücken diverse dynamische Beleuchtungsquellen den Titel in das sprichwörtliche rechte Licht.
Auch an den Animationen arbeiten die Entwickler, was sich vor allem auf die Feuergefechte positiv auswirkt. Die Einschlagswucht Ihrer Schusswaffe zeigt sich jetzt deutlich an der Reaktion Ihres Gegners – vom kurzen Zurückzucken bei kleinen Kalibern bis zum Taumeln und Umfallen bei großen Geschossen. Zum grafischen Augenschmaus gesellen sich Physik-Effekte. So zerschießen Sie und Ihre Gegner sich in „Last Light" gegenseitig und Stück für Stück die Deckungen.
Erster Eindruck: Variables Vorgehen, abwechslungsreiche Waffen, interaktive Umgebung und gutes Schussverhalten ergeben ein gutes Bild von den Gefechten. Ob die Entwickler das Paket mit einer klugen KI abrunden, konnten die gezeigten Bilder noch nicht klären.
Erscheinungstermin „Metro – Last Light": 2012 für PC, PS3 und Xbox 360.